Wir im Kreis Böblingen.

SPD im Kreis Böblingen

„Ihr seid uns wichtig“

Veröffentlicht am 18.02.2017 in Presseecho
 

Lokalpolitische Kolumne des Gäuboten vom 18.02.2017

Meine Meinung

Von Bodo Philipsen, Fraktionsvorsitzender der SPD Herrenberg

Übelriechende Toiletten, defekte Dächer, Schimmel, nicht schließende Fenster oder uralte Teppichböden: Unsere Schulen sind vielfach übel heruntergekommen. Damit senden wir den Schülern eine eindeutige Botschaft: „Bildung ist uns nicht so wichtig“ oder schlimmer „Ihr seid uns nichts wert.“ Kalte, abweisende und trostlose Räume belasten Stimmung und Motivation der Schüler, führen zu Vandalismus und sinkender Lernbereitschaft. Der Glanz der Konsumwelt und Banken machen das im Vergleich alles noch schlimmer. Arbeitnehmer hätten diesen Arbeitsplatz längst gekündigt, Hunderte von Schülern aber haben keine Wahl und müssen sich manchmal bis zu acht Stunden in diesen Räumen aufhalten.

Wenn wir nur unsere Schulgebäude erhalten wollen, müssten wir 1,2 Prozent des Gebäudewertes jährlich investieren. In Herrenberg sind es aber seit Jahren weniger als 0,6 Prozent, die wir tatsächlich aufwenden. In Haslach müssen wir nun eine Grundschule völlig neu bauen, weil das Gebäude so marode ist, dass eine Sanierung noch teurer wäre. Kein privater Häuslebauer würde so sein Haus vernachlässigen. Ein gewaltiger Sanierungsstau von mehreren Millionen hat sich über die Jahre angesammelt. In einem Antrag haben wir Sozialdemokraten deswegen gefordert, dass wir den Schulen die Sicherheit geben, Jahr für Jahr die 1,2 Prozent in unseren Haushalt einzustellen. Dieser Antrag wurde zunächst abgelehnt, weil die Stadt erst einmal eine Bestandsaufnahme machen möchte.

Wir werden nicht locker lassen. Aber Sanierung ist nur das eine: Aktuelle pädagogische Erfordernisse verlangen nach Räumlichkeiten, die einen Wechsel zwischen Selbstlernen, Gruppenlernen und Inputphasen möglich machen. Der Einsatz moderner Medien für differenzierte Lernarrangements und individueller Rückmeldung, für Medienkunde, aber auch für digitale Verwaltung machen darüber hinaus eine Vollvernetzung der Schulen, die Ausrüstung mit entsprechender Hardware, aber eben auch andere Räumlichkeiten notwendig. Schulen der Zukunft benötigen also nicht nur Erhaltungsinvestitionen.

Das alles ist nicht billig und in Herrenberg stehen gerade viele andere Aufgaben an. Dennoch muss daran erinnert werden, dass sich kein Euro mehr rechnet als der in Bildung. Im Übrigen: Wenn wir jetzt bei ständig steigenden Einnahmen nicht investieren, wann dann?

Es wird höchste Zeit, dass wir den Schülern vermitteln: Ihr seid uns wichtig, weil ihr unsere Zukunft seid.

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