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Bündnis "Herrenberg bleibt bunt" - SPD Ortsverein unterzeichnet die Leitgedanken

Veröffentlicht am 03.10.2019 in Ortsverein
 

OV Vositzender Frank Deuber unterzeichnet die Erklärung

Das Bündnis "Herrenberg bleibt bunt" feierte am 3. Oktober 2019 sein einjährige Bestehen in der Alten Turnhalle. Ein buntes Fest mit Musik und Redebeiträgen bot den Rahmen für die Unterzeichnung der Leitgedanken des Bündnisses durch viele Gruppen aus den verschiedensten Bereichen. Für den SPD-Ortsverein unterzeichete der Ortsvereinsvorsitzende Frank Däuber. Die Ortsvereinsvorsitzende Petra Menzel rückte mit einer Rede das Ereignis in einen gesellschaftlichen Zusammenhang mit der Deutschen Wiedervereinigung 1989/1990.

Gedanken zum 3. Oktober

Der dritte Oktober ist für das Bündnis „Herrenberg bleibt bunt“ der erste Jahrestag. In Deutschland ist er seit 29 Jahren aus Anlass der deutschen Wiedervereinigung Nationalfeiertag. Dieser Tag wird in Ost und West immer noch aus sehr verschiedenen Blickwinkeln wahrgenommen, was nicht verwundert. Die Lebensbedingungen waren zu unterschiedlich, man wusste kaum aus eigenem Erleben von den Lebensumständen der jeweils anderen Seite. Feierte man in den ersten Jahren noch in der Euphorie des unmöglich Geglaubten, so ist inzwischen auch deutliche Ernüchterung oder Gleichgültigkeit zu spüren. Dabei haben wir allen Grund, das mutige Eintreten von Einzelnen und gleichgesinnten Gruppen für Freiheit und Demokratie zu würdigen. Der Preis, den viele bezahlt haben, war hoch. Wir sollten den 3. Oktober zum Anlass nehmen, diesen Mut anzuerkennen und uns daran erinnern, dass die Besonnenheit der vielen Menschen auf den Montagsdemonstrationen des Jahres 1989 und auch die Besonnenheit von Polizei und Militär ein Scheitern dieser Demokratiebewegung verhindert haben.

Wer diese Zeit miterlebt hat, kann nicht hinnehmen, dass eine AfD, deren führende Köpfe übrigens fast alle aus dem Westen stammen, sich anmaßt, für die „Wahre Wende“ zu stehen und den damaligen Aufruf „Wir sind das Volk“ für sich vereinnahmt.

Die derzeit bewusst hinter einer bürgerlichen Fassade verbrämten antidemokratischen und intoleranten Ziele der AfD müssen wir mit Argumenten und klarer Haltung benennen und ihnen mit deutlichen Worten entgegentreten. Das haben wir vor einem Jahr getan und als Bündnis von Demokratinnen und Demokraten bleiben wir wachsam, damit wir die Freiheiten und die Chancen der Demokratie für Alle erhalten. Weil wir nicht wollen, das Unzufriedenheit raffiniert geschürt wird, um zu spalten und die Demokratie zu schwächen.

Wir sehen mit Sorge, dass in Europa und in der Welt Autokraten leichtes Spiel haben. Wir sehen aber auch mit Hoffnung, dass die Zivilgesellschaft in vielen Ländern wach ist und, wie derzeit in Moskau oder Hong Kong, nicht klein beigibt. Demokratie braucht kritische, aber auch konstruktive Demokraten, die den offenen und fairen Dialog lebendig halten. Die Probleme nicht nur anprangern, sondern nach Lösungen suchen.

Was muss jemand denken, der in seiner Heimat kein Grundrecht auf Meinungsfreiheit hatte und in Deutschland hört, „man dürfe ja nicht mehr sagen, was man denke“? Da wird verwechselt, dass keine Zustimmung zu einer Meinung nicht bedeutet, dass man sie nicht mehr äußern dürfe. Der Umgang mit Gegenargumenten und sachlicher Kritik gehört zur Demokratie dazu. Eine Demokratie ist in Gefahr, wenn Parolen als Argumente durchgehen.

Im Bündnis „Herrenberg bleibt bunt“, wollen wir auch in unserer kleinen Stadt einen respektvollen und toleranten Dialog ohne Ausgrenzung und auch zu schwierigen und strittigen Themen führen. Der Theologe und Widerständler gegen den Nationalsozialismus, Dietrich Bonhoeffer hat die Verantwortung, die wir haben, so ausgedrückt:  

„Nicht die Welt aus den Angeln heben, sondern am gegebenen Ort das sachlich – im Blick auf die Wirklichkeit – Notwendige tun und dieses wirklich tun.“

In diesem Geist haben wir die Leitgedanken für unser Bündnis gemeinsam entwickelt und bekennen uns dazu, wo immer wir tätig sind, uns zu engagieren, und uns, wo immer nötig, zu Wort zu melden.

 

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