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SPD im Kreis Böblingen

Die Zeit ist reif

Veröffentlicht am 19.02.2021 in Presseecho
 

Gäubote vom 19.02.2021

Meine Meinung

Von Petra Menzel, SPD-Stadträtin in Herrenberg

Mit der laufenden Fortschreibung der Wohnungsbaustrategie für Herrenberg werden wir Daten zum Immobilienmarkt erhalten, die sehr wahrscheinlich das bestätigen, was uns allen und insbesondere denjenigen geläufig ist, die hier keinen Wohnraum gefunden haben und ins weite Umland ausweichen mussten: Der Wohnungsmarkt ist leergefegt und regelt sich nicht mehr von selbst. Baugrundstücke erzielen Spitzenpreise und in der Folge bleibt bezahlbarer Wohnraum auf der Strecke. Der rasante Anstieg der Wohnungsmieten ist bundesweit in allen Wachstumsregionen zu beobachten, allerdings mit Unterschieden. In Städten wie Hamburg, Ulm oder Ludwigsburg, die über lange Jahre kommunale Wohnungsbestände aufgebaut und gehalten haben, sind die Mieten insgesamt niedriger und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für Durchschnittsverdiener, junge Fachkräfte, Familien, Berufsanfänger und Rentnerhaushalte ist breiter.

Im Aischbach-Areal und in Herrenberg-Süd werden in absehbarer Zeit Flächen baureif, auf denen ein Mix an privaten und gewerblichen Bauherren zum Zug kommen soll. In privatwirtschaftlicher Regie entwickelt werden derzeit die Areale BayWa, Schäferlinde und Leibfried, absehbar im gehobenen Preissegment, immerhin aber mit den von der Stadt ausgehandelten 20 Prozent mietreduzierten Wohnungen.

Die Zeit ist reif, dass die Stadt mit einer eigenen Gesellschaft aktiv wird und den Markt um bezahlbare Wohnungsbestände ergänzt. Sie erhält dauerhafte Belegungsrechte, anders als bei Wohnungen, die mit städtischen Mitteln subventioniert werden und dann nach 10 oder 15 Jahren aus der Sozialbindung fallen. Eine städtische Wohnbaugesellschaft kann und muss weit mehr sein, als ein Unternehmen für sozialen Wohnungsbau. Sie kann Quartiersentwicklungen mitgestalten, zu einem guten Mix an Wohnformen beitragen und für stabile Nachbarschaften sorgen. Sie kann aktiv vorausschauenden Grunderwerb betreiben, Baulücken schließen und Stadtentwicklung klimagerecht gestalten. Eine Erweiterung der Akteure am Markt um einen kommunalen Player kann Impulse setzen und Zukunft gestalten.

In Herrenberg ist es jetzt höchste Zeit, die seit Jahren diskutierte städtische Wohnungsbaugesellschaft auf den Weg zu bringen.

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