Wir im Kreis Böblingen.

SPD im Kreis Böblingen

"Es glitzert in den Augen und am Kostüm"

Veröffentlicht am 24.04.2012 in Presseecho
 

Quelle: SZBZ von Fariba Sattler 24.04.2012

Hunderte Besucher kommen zum ersten Internationalen Kinderfest in Böblingen auf dem Areal der Schönbuch Braumanufaktur. / Bilkay Öney: „Da geht etwas.“

Seifenblasen so groß wie Luftballons, Tanzschuhe voller Pailletten und Eis für lau: So geht es auf dem Internationalen Kinderfest in Böblingen zu. Für den Nachwuchs gibt es Spielstationen, für die Eltern wärmenden Tee. So einen hat sich auch Integrationsministerin Bilkay Öney genehmigt. „Das Fest macht Böblingen zum Vorbild“, sagt sie.

Belis und Leal sind ein bisschen nervös. Gleich geht es los. Gleich stehen sie auf der Bühne vor rund 300 Besuchern und zeigen, was sie in einem Jahr Bauchtanz- Unterricht gelernt haben. „Wir wackeln mit der Hüfte und schlängeln die Arme“, sagt die achtjährige Leal. Auch ganz wichtig: ein glitzerndes Kostüm. „Wir haben goldene Hosen, Schühchen und ein leuchtendes Oberteil“, sagt Belis, die sieben Jahre alt ist. Die beiden treten mit der Bauchtanzgruppe BINA- Oriental aus Sindelfingen auf.
Schummel- Wunden

Fast im Viertelstundentakt wechseln sich die Gruppen auf der Bühne ab, damit alle auftreten können: Die Bläserklasse des Lise- Meitner- Gymnasiums, die Folklore Gruppen der Türkischen Elternvereine Sindelfingen und Böblingen, die Bauchtanzgruppe aus Sindelfingen, die Cheerleader Holzgerlingen, die Taekwondo- Freunde Böblingen, die Hip- Hop- Tänzer aus Holzgerlingen, die Elaine- Walker- Academy mit irischem Tanz und zwei Gruppen der Friedrich- Schiller- Realschule Böblingen.

Für das Fest hat die Schönbuch Braumanufaktur auf ihrem Firmengelände Platz gemacht. Neben der Bühne gibt es Stände mit Essen und Spielen. Die Albert- Schweitzer- Realschule Böblingen, das Sindelfinger Gymnasium Unterrieden, der Böblinger Integrationsrat, das Evangelische Jugendwerk, der Kinderschutzbund, der NISA- Frauenverein, das Kulturnetzwerk blaues Haus, der Laden Namaste India, das Jugendrotkreuz und der Kinderladen Herrenberg haben Spielstationen aufgebaut, verkaufen Kuchen, Tee und Spielsachen.

Blutig wird es beim Jugendrotkreuz. Dort bekommen die Kinder heute zur Abwechslung mal Wunden verpasst, statt verbunden. Wer will, kann sich dort eine triefende Schürfwunde mit Schminke auf den Arm zaubern lassen. Das Ganze wird noch hübsch verbunden und fertig ist der kleine Schreckmoment für die Eltern.

„Damit ist Böblingen ein Vorbild“, sagt Integrationsministerin Bilkay Öney und meint damit nicht die kleinen Schummel- Wunden, sondern das ganze Fest. Der 23. April ist in der Türkei seit 1927 ein Feiertag, an dem Kinderfeste stattfinden. „Es ist ein internationaler Festtag für alle. Auch in aufgeklärten Ländern, wie in Deutschland, sollten die Kinderrechte Thema sein. So ein Fest wie hier in Böblingen trägt zur Weltoffenheit bei und hilft Kinder zu fördern, damit sie sich als ein wertvoller Bestandteil der Gesellschaft fühlen“, sagt Bilkay Öney.
Experiment geglückt

Sie war es, die den SPD- Landtagsabgeordneten Florian Wahl, zu dem Kinderfest motivierte. „Wir wollen, dass sich alle Kinder angesprochen fühlen“, sagt Florian Wahl. Mit „wir“ meint er das Organisationsteam. Das Evangelische Jugendwerk (EJW) Böblingen, das Kulturnetzwerk blaues Haus, seine Mitarbeiter und sich selbst. „Die Mischung von Migranten- und Kulturvereinen ist toll“, sagt Johannes Söhner vom EJW. „Das Kinderfest ist ein Experiment. Wir sind froh darüber, wie viele Ehrenamtliche mitmachen. Ich bin sicher, dass wir es wieder veranstalten“, sagt Florian Wahl.

Das sieht Bilkay Öney ganz ähnlich, die sich inzwischen bei einer Tasse Tee mit den Ehrenamtlichen des NISA- Frauenvereins unterhält und den Kindern auf der Bühne zuschaut. „Da geht etwas“, sagt sie, „ Böblingen ist eine so internationale Stadt, wo sonst könnte man das Kinderfest besser feiern als hier?“ Das heißt für Belis und Leal: gleich weiter am Hüft- Wackler üben für das nächste Kinderfest.

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