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SPD im Kreis Böblingen

Klimafahrplan jetzt

Veröffentlicht am 13.08.2019 in Presseecho
 

Gäubote vom 13.08.2019

Meine Meinung

Von Bodo Philipsen, SPD-Fraktionschef im Herrenberger Rat

Temperaturen an die 40 Grad, lange Trockenperioden mit zahlreichen Waldbränden, heftige Stürme, das Abschmelzen der Gletscher und des Permafrostes: Experten sind sich einig, dass der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist und wir BürgerInnen spüren zunehmend, dass sie recht haben. Nur Trump und die AFD leugnen stur weiter.

Die Frage ist nur, ob wir es schaffen, ihn möglichst stark abzumildern, um die Folgen der Klimaveränderungen beherrschbar zu halten. Mit welchen Folgen haben wir in Herrenberg zu rechnen? Nach den Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes wird es mehr Tage mit extremer Hitze, mehr Starkniederschläge, lange Trockenperioden im Sommer und extreme Stürme geben. Alles führt zu hohen Schäden beziehungsweise Kosten. Ob im Katastrophenschutz, in der Hochwasserbekämpfung, der Trinkwasserversorgung, der Beseitigung von Sturmschäden oder den Gesundheitsfolgen es werden vor allem Kommunen sein, welche die Kosten des Klimawandels zu tragen haben. So wichtig Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene auch sein mögen, ambitionierte Klimaschutzziele sind ohne engagierte Kommunen nicht zu erreichen. Kommunen sind Vorbild, Impulsgeber und Rechtsetzer. Bisher geschah Klimaschutz in Herrenberg eher beliebig, unkoordiniert und wenig ehrgeizig. Höchste Zeit also, dass wir in Herrenberg rasch und strategisch überlegt planen und handeln. Deswegen fordern wir Sozialdemokraten in einem jetzt eingereichten Antrag, dass Herrenberg einen Klimafahrplan aufstellt. Ziel muss es sein, dass unsere Kommune bis 2050 klimaneutral ist.

Klimaschutz findet in den unterschiedlichsten Bereichen (Bauen, Wohnen, Verkehr, Gewerbe und Industrie, Energieerzeugung und -verbrauch, Land- und Forstwirtschaft) statt. Dementsprechend ergeben sich eine Vielzahl von Handlungsoptionen, um klimaschützende Prozesse zu implementieren. Um möglichst effektiv vorhandene Ressourcen zu nutzen, sind ein strategisches Gesamtkonzept und ein Fahrplan zu entwickeln, in denen alle Maßnahmen für einen aktiven Klimaschutz in Herrenberg gebündelt, bewertet und mit konkreten Maßnahmen und einem Zeitplan unterlegt werden. Die Chance besteht, dass durch mehr Dienstleistungen und einen Ausbau der regenerativen Energien die regionale Wirtschaft profitieren kann. Unsere Stadtwerke können Klimaschutz zu einem Geschäftsfeld entwickeln, in dem sie selber die regenerativen Energiepotenziale vor Ort erschließen und den Kunden beim Energiesparen helfen.

Das ehrgeizige Ziel, Herrenberg klimaneutral zu machen, kann gelingen, wenn sich das in Herrenberg unzweifelhaft vorhandene „Know-how“ wie der Agendagruppe, engagierter BürgerInnen, von Wirtschaft, Stadtwerken und Stadtverwaltung in einem Herrenberger Klimarat gebündelt wird. Im Ergebnis soll ein überprüfbarer Fahrplan mit umsetzungs- und beschlussreifen Vorschlägen stehen. Ja, wir haben in Herrenberg viele andere Aufgaben, aber diese ist eine des Überlebens.

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