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SPD im Kreis Böblingen

LKZ-Artikel: "Er hat Strukturen in Verfahrenes gebracht"

Veröffentlicht am 24.10.2011 in Allgemein
 

Jürgen Stolle bei seiner Verabschiedung

Leonberg: Jürgen Stolle ist die Willy-Brandt-Medaille, die höchste SPD-Auszeichnung, verliehen worden.

Von Arnold Einholz
„Geehrt wirst du nicht für ein sozialdemokratisches Lebenswerk, sondern weil wir auch in Zukunft mit dir als Sozialdemokrat rechnen." Das eröffnete Birgit Kipfer ihrem Parteigenossen Jürgen Stolle am Freitagabend. Die ehemalige baden-württembergische Landtagsabgeordnete hielt nämlich die Laudatio anlässlich der Verleihung der Willy-Brandt-Medaille an den scheidenden Vorsitzenden der SPD-Gemeinderatsfraktion.

Dass die Genossen noch fest mit Stolle rechnen, kommt nicht von ungefähr, denn mit dem 53-Jährigen verlieren sie nicht nur ihren Fraktionschef, sondern es verabschiedet sich auch ihr jüngstes Fraktionsmitglied.

Für den SPD-Ortsverein war dieser Abschied der Anlass, mit einem Festakt im Alten Rathaus in Eltingen die Leistungen von Jürgen Stolle zu würdigen. Er ist der erste Leonberger, die Willy-Brandt-Medaille verliehen wird, die höchste Mitgliederauszeichnung der Sozialdemokraten. Überreicht wurde sie Stolle vom Ortsvereinsvorsitzenden Torsten Brand.

Es seien nicht die Jahre der Mitgliedschaft, für die Stolle gewürdigt werde, sagte Kipfer. "Es sind die Taten und die innere Haltung, die in diesen Taten aufscheint - Taten, die besonders hier im Südwesten lange Zeit mit Idealismus, häufig mit Frustration und Entbehrungen, selten mit befriedigendem Erfolg jemand auf sich genommen hat und die ohne Resignation immer weitere Taten nach sich gezogen haben", so Kipfer, die als langjährige Oppositionspolitikerin wusste, wovon sie sprach.

"Ich will nicht nur diskutieren, sondern mich einmischen, etwas verändern", zitierte Birgit Kipfer Jürgen Stolle aus einem gemeinsamen Wahlkampfprospekt aus dem Jahr 1988, als ein "junger, dynamischer Hoffnungsträger aus Leonberg" zu ihrem Zweitkandidaten für den Landtag nominiert wurde. Für Leonberg sei es aber gut gewesen, dass sich Stolle auf die Kommunalpolitik konzentriert hat, sagte Kipfer im Rückblick. In seinen 25 Jahren kommunalpolitischer Arbeit habe er wichtige Impulse gegeben und sozialdemokratische Ideen leidenschaftlich vertreten. "Jürgen Stolle hat nichts abgenickt, sondern sich immer für eigenständige sozialdemokratische Positionen eingesetzt", so Kipfer.

Dabei habe er mit seiner Fraktion keinen Konflikt gescheut, sondern bei schwierigen Entscheidungen tragfähige Lösungen erarbeitet. "Jürgen Stolle ist jemand, der Strukturen in verfahrene Diskussionen bringt", schätzte Kipfer ihren Parteigenossen ein. Durch sein politisches Engagement, beginnend mit der Gründung der Jungsozialisten, die sich seinerzeit erfolgreich gegen die IBM-Ansiedlung am Rappenberg ins Zeug gelegt hatten, habe er die örtliche SPD geprägt.

"Das Verhältnis zwischen Partei und Fraktion ist nicht immer ein konfliktfreies gewesen", sagte Jürgen Stolle. Das sei aber den unterschiedlichen Tempi geschuldet, in denen beide agierten. Als von Entscheidungen getriebene Kommunalpolitiker habe man nicht immer die Partei mit ins Boot holen können. "Doch unser Ziel war immer, aus einer SPD-Haltung heraus ökologisch ausgerichtet, finanzierbar, pragmatisch und unideologisch an die Dinge heranzugehen, was nicht immer Anklang gefunden hat. Aber wir waren auch nie auf billigen Beifall aus", sagte Jürgen Stolle. Höhepunkte seiner kommunalpolitischen Arbeit seien der Bau des Leobads gewesen, ferner die Auseinandersetzungen um die Verkehrsproblematik sowie der städtebauliche Wettbewerb für das Bausparkassenareal, auf dessen Umsetzung er innigst hoffe, sagte Stolle.

Artikel aus der Ausgabe vom 10.10..2011
Quelle: www.leonberger-kreiszeitung.de
Bildquelle: SPD Leonberg

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