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SPD im Kreis Böblingen

Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt

Veröffentlicht am 31.03.2022 in Allgemein
 

 

Gut gefüllt war das Martinuszentrum am Freitagabend bei der zweiten Veranstaltung unter dem Titel „Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt!“ Nachdem im Oktober bereits ein Vortragsabend zu diesem Thema in einer gemeinsamen Aktion des SPD-Ortsverband Waldenbuch, der Aktionsgruppe Seebrücke des evangelischen Familienkreises sowie der EineWelt-Gruppe Waldenbuch veranstaltet worden war, sollte es an diesem Abend in die Diskussion gehen. Auf dem Podium waren die bereits im Oktober anwesende Asylpfarrerin Ines Fischer aus Reutlingen, der OB aus Rottenburg, Stephan Neher (CDU) sowie die drei Landespolitiker Peter Seimer (Bündnis 90/Die Grünen), Matthias Miller (CDU) und Florian Wahl (SPD) vertreten – wobei letzterer coronabedingt kurzfristig digital zugeschalten werden musste. Nach eindringlichen Begrüßungsworten von Ulrike Fürstenberg vom Familienkreis führte die eigens dafür engagierte Moderatorin Julia Antkowiak professionell durch die sich anschließende Diskussion. Schnell kristallisierte sich heraus, dass bei aller Einigkeit über die Tatsache, dass Menschen nicht ertrinken dürfen, die Herangehensweise an die grundlegende Problematik „Flucht über das Mittelmeer“ durchaus unterschiedlich sein kann. Dabei setzt Matthias Miller eher langfristig gedacht auf die Bekämpfung der Fluchtursachen. Ines Fischer hingegen lenkte den Blick immer wieder zurück auf die Menschen, für die diese Flucht alternativlos ist – oft auch aus Klimagründen, die nach wie vor nirgends als Fluchtgrund anerkannt sind. Die Klammer um diese gegensätzlichen Positionen schloss OB Neher mit der Aussage, dass die Aktion „Sicherer Hafen“ zunächst einfach einen Zielpunkt für die Flüchtenden bieten soll, an dem dann ein geordnetes Asylverfahren über Bleiben oder Abschiebung entscheiden muss. Er berichtete zudem sehr anschaulich und differenziert von der Umsetzung der Aktion in seiner Stadt Rottenburg. Peter Seimer warb für Unterstützung der kommenden Herausforderungen, auch durch die neu hinzu gekommenen Fluchtbewegungen in der Ukraine, in der Zivilbevölkerung und stellte dar, dass es viele Arten gibt, einen Beitrag zu leisten. Auch Florian Wahl stellte die Bedeutung des Ehrenamts heraus und forderte den Aufbau entsprechender Strukturen, um dieses auch hauptamtlich zu begleiten. Er warnte zudem davor, verschiedene gesellschaftliche Probleme gegeneinander auszuspielen.

Die Diskussion unter den Teilnehmenden auf dem Podium, aber auch dem Publikum, das sich zahlreich mit verschiedenen Perspektiven zu Wort meldete, verlief so angeregt, dass die Veranstaltung am Ende sogar länger dauerte als geplant. Erwartungsgemäß konnte das Thema an einem Abend natürlich auch nicht abschließend behandelt werden. Schließlich dankte Burkhard Wolf von der EineWelt-Gruppe Waldenbuch den Teilnehmenden und Susanne Cianci von der SPD OV Waldenbuch verabschiedete das Publikum mit der Bitte, vor dem Martinuszentrum eine Kerze im Gedenken an die bei der Flucht ertrunkenen Menschen anzuzünden.

Die Planungen für die dritte und abschließende Veranstaltung der Reihe, bei der zuletzt die Gemeinderatsmitglieder informiert und überzeugt werden sollen, sich dem Bündnis Sicherer Hafen anzuschließen, sind bereits angelaufen. Die veranstaltenden Gruppen werden hierüber weiter informieren.

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