Wir im Kreis Böblingen.

SPD im Kreis Böblingen

Grußwort zur Einsetzung des neuen Gemeinderats in Böblingen

Veröffentlicht am 16.07.2014 in Gemeinderatsfraktion
 

Werte Mitglieder des neuen Gremiums,
Herr Oberbürgermeister Lützner und Mitglieder der Stadtverwaltung.

In diesen „Heiligen Hallen“, ja gemeint war unser Sitzungssaal, begrüßte jüngst, anlässlich der Preisverleihung zum bundesweit ausgetragenen Schüler-Wettbewerb „Fotografie und Mathematik“ der Jury-Vorsitzende die Runde der Anwesenden.
Das schien mir denn doch ein bisschen zu pathetisch.
Sakrale Momente sind in diesem Raum hier eher weniger angemessen, doch es befiel mich der Gedanke zu fragen, ob wir Räte uns wohl stets der würdevollen Atmosphäre dieses Raumes bewusst sind??

In diesen Minuten endet für 13 Rätinnen + Räte eine Periode kommunaler Mitwirkung und wir installieren neu-/ und wiedergewählte Stadträtinnen und -Räte des Folge-Gremiums.

Gewählte Persönlichkeiten dieser Stadt leisten ihren Eid auf Treue zu Böblingen, Redlichkeit im politischen Handeln, eingedenk der Würde dieser Aufgabe.   

Die beachtliche Zahl erstmals gewählter Repräsentanten, 13 NEUE, knappe 40% neue Gesichter das ist eine erstaunlich klare Aussage im Wahlverhalten der Bürgerschaft und dies ist nur zu begrüßen. Eine so stattliche Auffrischung des Gremiums wird Garant dafür sein, mögliche Betriebsblindheit zu verhindern. Sie, die „Neuen“ dürfen ein bisschen stolz sein, mit etwas Lampenfieber und viel Neugier mögen sie in ihre Verantwortung einsteigen.


Wechselbäder der Gefühle im kommunalpolitischen Geschäft werden nicht ausbleiben, das kann Ansporn geben oder Enttäuschung zur Folge haben, und letzteres wird nicht ausbleiben. Aufmerksam werden wir Ausgeschiedenen, -das erwarte ich-, vor allem die Neuverpflichteten in ihrem Tun begleiten. Folgen Sie konstruktiv, „konstruktiv kritisch“ allem, was von der „Regierungsbank“ kommt; Vieles will geprüft und hinterfragt sein, gleichgültig ob es gilt Fehler zu vermeiden oder bessere Lösungsvorschläge für die Aufgaben ein zu bringen.

Nochmals, konstruktiv kritisch, wachsam sein, das gilt immer, unterstellt man dem Oberbürgermeister und seinen Fachleuten auch stets das Beste.
Nur, die Profis können trotzdem Ideen u. Ziele verfolgen wollen, die im Zweifel nicht im Sinne des Gremiums oder gar der Bürgerschaft sind.

Schließlich treten im Kontrollorgan Amateure,  Laien gegen Profis an, das ist verfassungsgemäß so gewollt; deshalb frei nach I. Kant: „Habet Mut, Euch des eigenen Verstandes zu bedienen“.

Der Status des Laien bedeutet, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen, die Folgen, Wirkungen von Vorschlägen und Vorlagen abzuschätzen, zu hinterfragen und nicht mit jeder ix-beliebigen Antwort der Verwaltung sogleich zufrieden zu sein.

Angesichts der aktuellen Weltfußballspiele drängen sich einem fast zwangsläufig schöne und brauchbare Bilder auf, die gut, ja bestens zur Beschreibung Ihrer Aufgabe passen! Verteidigen Sie standhaft die Bürger-Interessen, auch wenn Sie unserer Verwaltung überwiegend „fair play“ unterstellen dürfen. Zeigen Sie Flagge (nicht im Autokorso sondern hier im Saal) wenn's um's Allgemeinwohl geht. Es muss eine runde Sache mit Selbigem sein, der Ball könnte trotzdem schließlich mal gewollt ins Abseits rollen. Fouls und in der Folge Blessuren untereinander sollte es indessen gar nicht geben.

Deshalb hoffe ich letztendlich, im Verfolgen vieler fraktioneller Einzelinteressen, dass sich der „kommunale Aufsichtsrat“ häufig als Mannschaft versteht, wenn die Verwaltung dieses Team mal kräftig durchmischen, oder auch nur ablenken wollte.

Jeder wird in kurzen-langen 5 Jahren der heute beginnenden Amtsperiode in der Arbeit hoffentlich viel, viel Freude erfahren. An high-lights wird es  künftig ebenso wenig mangeln, wie das Kontrastprogramm enttäuschender Erfahrungen mit Sicherheit nicht ausbleiben wird.

Spätestens an bürokratischen Hürden und bei Finanzierungsthemen wird man sich reiben, z.B., wenn es die „Öffentliche Hand“ nicht schafft, Kostenpläne, -berechnungen einigermaßen einzuhalten. Hier muss ebenso stringent gehandelt werden, wie daneben der Er- und Unterhalt unserer gesamten Infrastruktur ( in der Vergangenheit grob vernachlässigt, dankenswerterweise aber inzwischen in Korrektur) an die erste Stelle treten.

„Kuddel muaß mer hau“, zum Beispiel, wenn Anträge umsonst gestellt zu sein scheinen und Antworten auf sich warten lassen, die Verwaltung die Umsetzung gewollter, genehmigter Projekte nicht voran treibt, oder nach anfänglichem Elan an Schwung verlieren. Letzteres ist beileibe keine Böblinger Besonderheit, das ist dem politischen Geschäft, politischen Funktionen und deren Aufgabenvielfalt innewohnend. Enttäuschungen werden also nicht ausbleiben.

Schluss mit Klagen und Bedenken vortragen; ringen Sie um die besten Lösungen, tragen Sie Ihre Erfolge in die Öffentlichkeit, attackieren Sie aber auch falsche Ansätze, wenn Sie zu hohe Risiken vermuten müssen. Suchen Sie interfraktionelle Gemeinsamkeiten, bleiben Sie sich kollegial wohlgesonnen, das bringt bessere Arbeitsergebnisse.

Gelingende Beziehungen spielen eine entscheidende Rolle wie z.B. in Zeiten starren neoliberalen Denkens bei der Umsetzung einer Gemeinwohl-Ökonomie in der Kommune. Letztere sollte, bei den öffentlichen Aufgaben  -quer durch die Fraktionen- immer konsensual betrieben, verfolgt werden!

Danke für's Zuhören und Auf Wiedersehen,

H a n s     A m b r o s

Homepage SPD Stadtverband Böblingen

Counter

Besucher:3181769
Heute:375
Online:5