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Kandidatin
Der SPD-Kreisverband hat Jasmina Hostert erneut als Kandidatin für die Bundestagswahl nominiert. Diese findet am 28. September 2025 statt. Die 41-jährige Böblingerin, die seit 2021 im Bundestag sitzt, erhielt bei der Nominierungskonferenz in Ehningen 97,5 Prozent der Stimmen.
LKZ 29.10.24
Herzlichen Glückwunsch Jasmina, wir unterstützen Dich.
28.10.2024 - 18:45 Uhr
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert hat das Leonberger Krankenhaus besucht. Chefarzt Michael Beier führte sie durch die Notfallambulanz – natürlich kamen dabei auch heikle Themen zur Sprache.
Dass dieses Teamwork in schwierigen Zeiten für die Krankenhäuser im Landkreis Böblingen notwendig ist, wurde am Montagvormittag deutlich. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert schaute im Leonberger Krankenhaus vorbei und ließ sich die Notaufnahme und später auch die Innere Klinik zeigen. „Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass hier nicht alles hurra, alles super ist“, so die Politikerin. Geschönt wurde in der Tat wenig, die Atmosphäre blieb aber trotz aller Sorgen und Ängste freundlich.
Denn heikle Themen gibt es genug: die inzwischen im Bundestag beschlossene Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Beispiel. Statt ein breit angelegtes Versorgungsangebot bereitzuhalten, sollen sich die einzelnen Häuser auf bestimmte Gebiete spezialisieren. Patienten müssen künftig also weitere Strecken zurücklegen. Der Klinikverbund Südwest hat sich darauf eingestellt. Im Medizinkonzept, das in hitzigen Debatten erarbeitetet wurde, behält das Leonberger Krankenhaus seinen Status als Grundversorger – mit den Aushängeschildern Innere Kliniken mit Darmzentrum sowie Bauchchirurgie.
„Die Notaufnahme ist eher so etwas wie der Maschinenraum der Klinik“, verrät Michael Beier, „darüber reden die Leute nicht oft.“ Rund 29 000 Patientinnen und Patienten kommen pro Jahr im Erdgeschoss des Leonberger Krankenhauses an: ein Drittel mit dem Rettungswagen, der Rest kommt von sich aus. Beier nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die ambulanten Patienten, die zu uns kommen, können wir nicht auf Rosen betten. Die kommen aber zu uns, weil es anderswo schlimmer ist.“ In der Tat arbeite man „unter teils wilden Bedingungen“. Mit Blick auf die schwierige Finanzierungslage fügt Beier hinzu: „Englische Verhältnisse, bei denen Krankenwagen über Stunden vor der Notaufnahme warten müssen, würde ich mir hier eher nicht wünschen.“
Die Leonberger Notaufnahme ist hochmodern. Die verschiedenen Pieptöne der Gerätschaften klingen wie eine Kakofonie aus Spielautomaten und Lkw-Rückwärtsgang. Das gut eingespielte Team weiß aber natürlich, was jeder einzelne Laut zu bedeuten hat. Inmitten der Soundkulisse steht das Grüppchen, zu dem neben Baier und Hostert unter anderem auch die beiden Leonberger Sozialdemokraten Günther Wöhler und Elviera Schüller-Tietze sowie Ambulanz-Leiterin Mandy Fehrenbacher gehören. Während der Chefarzt die GPS-Echtzeiterfassung der Krankenwagen-Ankunftszeiten erläutert, wird ein Patient hereingeschoben. „Wir brauchen Sauerstoff, dringend!“, lautet die Ansage der Rettungswagenbesatzung.
In den Schockraum muss der Mann nicht gebracht werden. Dorthin kommen schwerere Fälle. „Hier können wir wiederbeleben, beatmen, Drainagen legen, all das“, erklärt Beier, der seit 2022 am Leonberger Klinikum ist. „Jeder kennt seine Aufgabe, es wird ein Schema abgearbeitet.“ Dabei gehe es sehr strukturiert zu. „Wir machen keine Gefühlsmedizin mehr wie noch vor vielen Jahren.“ SPD-Kreisrat Günther Wöhler, selbst Mediziner und Gründer der Notfallpraxis einen Stock höher, hakt ein: „Das ist natürlich etwas anderes als in der Notfallpraxis, wo zunächst einmal Stethoskop und Rezeptblock die wichtigste Ausrüstung sind.“
Aus einer der Zugangstüren fällt der Blick auf den Start- und Landeplatz des Rettungshelikopters Christoph 41. „Die Klinikreform bringt ja vielleicht mit sich, dass es mehr Verlegungen gibt“, so Beier, „wer weiß, vielleicht bleibt der Hubschrauber ja doch hier. Wir hoffen weiter.“ Später wird der Chefarzt im Gespräch erläutern: Die Anzahl der Patienten, die der Hubschrauber direkt nach Leonberg bringt, ist vergleichsweise gering. Er dient für den Transport über lange Strecken und als Notarzt-Zubringer im ländlichen Raum. „Außerdem ist er auch ein Punkt für die Mitarbeiterbindung: Viele machen das einfach gerne“, so Beier.
Der Rundgang endet in der Inneren Klinik. Auch dort formuliert Leiterin Barbara John ihre Sorgen angesichts der gesundheitspolitischen Entwicklungen. „Die neuen Strukturen gefährden auch die Weiterbildung, außerdem werden die Wege länger“, lauteten zwei ihrer Argumente. Noch deutlicher wurde Michael Beier zum Abschluss: „Man überlässt das Überleben der Krankenhäuser dem finanziellen Markt und nicht dem Patientenbedarf.“
„Wir müssen jetzt schauen, wie sich das Bundesgesetzt nun auswirkt“, lautete Jasmina Hosterts Fazit. Worauf Beier entgegnete: „Wir würden lieber hören, dass man schon weiß, wie es sich auswirkt.“ Damit konnte die Abgeordnete allerdings nicht dienen.
Kandidatin
Der SPD-Kreisverband hat Jasmina Hostert erneut als Kandidatin für die Bundestagswahl nominiert. Diese findet am 28. September 2025 statt. Die 41-jährige Böblingerin, die seit 2021 im Bundestag sitzt, erhielt bei der Nominierungskonferenz in Ehningen 97,5 Prozent der Stimmen.
Die jüngsten Tage waren für den Gesundheitspolitiker und Wahlkreisabgeordneten Florian Wahl angefüllt von den Plänen zur Schließung von Notfallpraxen im Land. Er war Teil des Protests gegen die aktuellen Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung, die zur Reduzierung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung führen würden.
Florian Wahl: „Allein in den Räumen Karlsruhe und Stuttgart sollen von den 18 dort bestehenden Notfallpraxen 10 geschlossen werden – ein massiver Einschnitt, der die Gesundheitsversorgung in unseren Städten und ländlichen Gebieten erheblich verschlechtern würde. Besonders erschüttert hat mich das Beispiel der Stadt Backnang. Dort wurde den Bürgern und Bürgerinnen nach der Schließung des örtlichen Krankenhauses versprochen, dass zumindest eine Notfallpraxis dauerhaft erhalten bleibt. Dieses Versprechen soll nun gebrochen werden.
Der Marburger Bund und Gesundheitspolitiker/innen von SPD und FDP haben die geplanten Schließungen scharf kritisiert und sie als „Katastrophe“ bezeichnet. Aus meiner Sicht gefährden sie die wohnortnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung – besonders in Notfällen. Auch Bürger/innen aus Calw haben an der Kundgebung vor dem Gebäude der KVBW teilgenommen, da ursprünglich die Schließung der Notfallpraxis in ihrer Stadt angekündigt war. Laut KVBW wird die Praxis in Calw nun doch nicht geschlossen, doch der Standort Nagold soll stattdessen wegfallen.
Besonders enttäuschend finde ich das Verhalten von Gesundheitsminister Manfred Lucha. Als Gesundheitsminister hat er die Rechtsaufsicht gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, doch bisher bleibt diese Aufsicht aus. Die KVBW handelt ohne jegliche Kontrolle und trifft Entscheidungen, die tausende Menschen in der Region betreffen, als wäre sie ein Staat im Staat. Das ist schlichtweg unglaublich und nicht hinnehmbar. Wir erwarten von Minister Lucha, dass er seine Verantwortung ernst nimmt und die geplanten Schließungen sofort hinterfragt.“
Florian Wahl, MdL, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion
Nach den Plänen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg sollen 30% der Notfallpraxen im Land gegenüber dem Stand vom Sommer letzten Jahres geschlossen werden, darunter auch die in Herrenberg. Zusammen mit der geplanten Schließung des Herrenberger Krankenhauses führt das zu einer deutlichen Verschlechterung der ärztlichen Versorgung im Gäu. Die Notfallpraxen sind gedacht als Überbrückung für dringende medizinische Fälle abends und am Wochenende. Darüber hinaus ist zu befürchten, dass damit die Notaufnahmen der Kliniken noch mehr überlastet werden und für Fälle in Anspruch genommen werden, für die sie nicht gedacht sind.
Wir protestieren gegen die geplante Schließung und fordern deren Erhalt.
Sozialminister Manfred Lucha muss notfalls als Landesaufsicht über die Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg einschreiten.
Hier können Sie eine Unterschriftenliste herunterladen.
Zentrale Sammelstelle für Unterschriften ist das Büro von MdL Florian Wahl, 31032 Böblingen, Stadtgrabenstr. 8, info@florian-wahl.de
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