Lokalpolitische Kolumne des Gäuboten vom 15.05.2014
In wenigen Tagen haben Sie die Möglichkeit zu bestimmen, wer in Herrenberg zukünftig für Sie Ihr Lebensumfeld gestalten soll: Welche Wohnformen, welche Einkaufsmöglichkeiten, welche Freizeitangebote, welche Betreuungs- und Bildungschancen möchten Sie?
Ich meine, diese Wahlen sind in Herrenberg die wichtigsten der letzten Jahrzehnte. Warum? Weil wir in unserer Stadt jetzt die Möglichkeit haben, unsere mittelalterliche Stadt fit für die Zukunft zu machen: Neue attraktive Einkaufs-, Wohn- und Arbeitsquartiere entlang der Bahnlinie, die der Innenstadt das Überleben sichern, innenstadtnahe, bezahlbare und innovative Wohnangebote in Herrenberg Süd und in Herrenberg West, Verkehrsberuhigung in der Innenstadt mit der Möglichkeit bequemer und sicherer Flaniermeilen und Radwege, hochwertige Betreuungsplätze für Kleinkinder und vielfältige Schulprofile mit Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten, die Erweiterung des Kulturangebots um ein Kino und ein modernes Stadtmuseum, Herrenberg als Energiesparstadt, Lärmschutz oder die Ausprägung von lebendigen Zentren in den Ortschaften.
Als Stadt sind wir in den letzten Jahren gegenüber unseren Nachbarstädten zurückgefallen. Nun gilt es, die Planungen der Bürger und des Gemeinderates umzusetzen. Herrenberg hat Marke Herrenberg Zukunft, aber nur mit mutigen Entscheidungen. Zur Wahl stehen fast 170 Kandidaten auf sechs Listen. Da ist die Entscheidung nicht leicht, obwohl Sie mit Panaschieren und Kumulieren alle Möglichkeiten haben, Ihrem Willen Ausdruck zu verleihen.
Vorrangig sind Kommunalwahlen Persönlichkeitswahlen. Auf unserer Liste finden Sie einen breiten Querschnitt der Bevölkerung. Wir sind stolz darauf, dass wir Sozialdemokraten nie von einer Entscheidung ausgeschlossen wurden, weil wir befangen waren. Uns kann man nicht vorwerfen, dass wir nur unsere „eigenen Schäfchen ins Trockene bringen wollen“.
Wir sind aber vor allem stolz darauf, dass wir in allen oben aufgeführten Themen Vordenker waren und sind. Mit über 80 Prozent unserer Anträge finden wir Mehrheiten im Gemeinderat. Und wir denken Herrenberg als Ganzes: Nicht die Ortschaften gegen die Kernstadt, die Alten gegen die Jungen, die Frauen gegen die Männer, die Deutschen gegen die Migranten oder den Umweltschutz gegen die Wohnbedürfnisse. Nur gemeinsam werden wir unsere Stadt für die Menschen entwickeln können. Und warum treten wir als Partei an? Weil Herrenberg für sein Krankenhaus, für Umgehungsstraßen, für Radwege, für Innensanierungen, für ein Museum oder für Energieeinsparung immer das Geld von Kreis, Land oder Bund benötigt. Wer da keine Verbindungen hat, der wird als „Kirchturmspolitiker“ an Herrenberg 2020 scheitern.
Von der „großen Partei“ sind wir dennoch völlig unabhängig, uns verbinden als Kandidaten zwar gemeinsame Grundüberzeugungen, aber mehr als die Hälfte unserer Bewerber sind nicht Parteimitglieder. Unser Programm wie auch unsere Wahlmaterialien tragen die Marke Herrenberg. Messen Sie uns einfach an unseren Entscheidungen der Vergangenheit. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam Herrenberg weiterzuentwickeln
