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Zur Kandidatur von Anja Dietze

Veröffentlicht am 21.09.2007 in Presseecho
 

Gäuboteartikel vom 21.09.2007 zur Kandidatur von Anja Dietze für das Oberbürgermeisteramt in Herrenberg

Gäuboteartikel vom 21.09.2007

Lokales

"Zusammen mit den Menschen etwas bewegen"

Herrenberg - Vier Männer und seit gestern auch eine Frau mit SPD-Parteibuch wollen den Chefsessel im Herrenberger Rathaus erklimmen. Dr. Anja Dietze aus Esslingen gab ihre Kandidatur am Donnerstag in einer Pressekonferenz im Ramada-Hotel bekannt. Anja Dietze (38) ist in Gärtringen aufgewachsen und arbeitet gegenwärtig in der Stabstelle des Esslinger Klinikums. Das Thema ihrer Dissertation: Frauen im Amt des Oberbürgermeisters.

VON HARALD MARQUARDT

Schon seit etlichen Tagen kursierten die Gerüchte, dass die Sozialdemokraten eine Kandidatin präsentieren werden. In die Karten schauen ließen sich Fraktion und Partei freilich nicht. Gestern stellte sich Dr. Anja Dietze in einer Pressekonferenz vor alleine. "Ich trete als Person an und freue mich über jede Unterstützung." Einen Hehl machte sie aus ihrer Parteimitgliedschaft nicht. Seit 1994 gehört sie der SPD an, nicht ganz zwei Jahre lang fungierte sie bis 1999 als stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende in Esslingen.

Nicht die SPD kam auf sie zu, sondern umgekehrt. Anja Dietze: "Meine Mutter arbeitet in Böblingen, sie hat in der Zeitung gelesen, dass Dr. Gantner aufhört und hat mir das erzählt. Da habe ich mir spontan gesagt: das ist es, da werde ich mich bewerben." Während der Sommerferien streckte sie erstmals die Fühler zum Herrenberger Ortsverein aus, vor nicht mal zwei Wochen stellte sie sich der Fraktion vor, die ihre Kandidatur begrüßt habe.

Herrenberg kennt Anja Dietze schon aus ihrer Jugend, die ersten 20 Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Gärtringen. Das grünweiße Trikot der Herrenberger Volleyball-Abteilung "ich war immer die Nummer vier" bewahrt sie bis heute zur Erinnerung auf. Baden-württembergische Volleyballmeisterin indessen ist sie mit der Damenmannschaft des SV Böblingen geworden.

Aufgebaut hat die Politikwissenschaftlerin 1999 das Esslinger Bürgerreferat, "das hat viel Spaß gemacht". Die Entwicklung zur Bürger-Kommune sei dem Esslinger OB Jürgen Zieger ein entscheidendes Anliegen, diese Zeit sei für sie sehr lehrreich gewesen. Die damals von ihr mitinitiierte Lokale Agenda funktioniere bis heute und sei eine der größten im Land. Dietze: "Es kommt ja darauf an, die Bürgerbeteiligung nicht nur anzustoßen, sondern sie auf Dauer zu erhalten." Verantwortlich war die 38-Jährige als persönliche Referentin des Esslinger Stadtoberhauptes für das Zukunftsprojekt "ESsense", das von der Bundesregierung ausgeschrieben wurde und eine Vielzahl von Kooperationpartner erforderte. Für diese virtuelle Stadt im Internet erhielt Esslingen neben Bremen und Nürnberg einen von drei Bundespreisen und rund 20 Millionen Euro für die Umsetzung.

Am Amt des Oberbürgermeisters reizt Dietze der direkte Kontakt zu den Menschen. Die Kandidatin: "Man bekommt sofort eine Rückmeldung, die Arbeit ist am allerwenigsten parteipolitisch geprägt und man kann zusammen mit den Menschen etwas bewegen." Für Herrenberg hat Dietze gestern bereits ein Wahlprogramm vorgelegt, auch ihr Internet-Auftritt ist unter www.anjadietze.de schon freigeschaltet. Herrenberg sei mit dem mittelalterlichen Stadtkern ein Juwel, um die Leistungsfähigkeit der Altstadt zu stärken müssten das Bauhofareal, das Stabigelände, das WLZ-Gelände und weitere Flächen im Norden der Stadt saniert oder umgenutzt werden. Das neue Freibad, das für eine attraktive Infrastruktur unerlässlich sei, will sie beim bestehenden Hallenbad bauen. Weiter entwickeln will sie die Dorfkerne in den Teilorten, der Erhalt von Kindergärten und Schulen vor Ort seien wichtige Aufgaben. Die Nutzung des Fruchtkastens für kulturelle Zwecke und zu Belebung der Innenstadt nennt sie ebenfalls als wesentliche Ziele.

Herrenberg als Bürgerstadt das formuliert Dietze als zentralen Punkt. Alle Bürgeranfragen müssten innerhalb von zwei Wochen beantwortet werden, ein Bürgerreferent im OB-Büro und Bürgersprechstunden gehören für sie ebenfalls dazu. Den Bildungsstandort Herrenberg möchte Dietze stärken, zum Beispiel mit einer Akademie zur Aus- und Weiterbildung. Eine hochwertige Kinderbetreuung, generationsübergreifende Wohnprojekte, Passivhäuser und eine barrierefreie Stadt hat sich Dietze ebenso auf die Fahne geschrieben wie die Wirtschaftsförderung. Unternehmen will Dietze unterstützen. Missstände müssten im engen Dialog abgearbeitet werden. Für das OB-Amt in Herrenberg fühlt sich Anja Dietze durch ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen bestens gerüstet, die Stadt verfüge über enorme Entwicklungschancen, die sie gemeinsam mit den Bürgern nutzen wolle.

Zur Dietze-Kandidatur wollte sich Herrenbergs SPD-Fraktionschef Bodo Philipsen zunächst nicht äußern. Zugleich kündigte er aber eine ausführliche Erklärung an, was die Herrenberger SPD vom künftigen Stadtoberhaupt erwartet und in wie weit Dr. Anja Dietze auf die Unterstützung der SPD im Wahlkampf bauen kann. Vorgestellt hat sich die Bewerberin aus Esslingen bereits am Mittwochabend der Frauenliste und den Grünen, um dort für Zustimmung zu werben. Mit Erfolg, wie sich gestern zeigte. Eva Schäfer-Weber, Fraktionsvorsitzende der Frauenliste: "Wir sprechen uns für Anja Dietze aus." So weit ging Grünen-Fraktionschefin Maya Wulz nicht: "Sie hat eine überzeugende Vorstellung gegeben, ob die Grünen aber überhaupt eine Wahlempfehlung geben werden, ist noch offen."

Neben Anja Dietze kandidieren am Sonntag, 11. November, für die CDU Dr. Harald Bauer, der Mötzinger Bürgermeister Thomas Sprißler, der Bürgerreferent Jürgen Rohleder aus Rottenburg und der Jettinger Unternehmensberater Dieter Dambon.

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